Gewalt und Gegengewalt - Wozu führte der Studentenprotest? Wiederholung einer Sendung vom 2. Juni 1969 im Hessischen Rundfunk

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Dienstag, 21.04.2009 17.05 Uhr

SWR2 (UKW 88.8)

Es diskutierten: Prof. Dr. Theodor W. Adorno, Philosoph; Helga Pesel, Studentin, Uni Frankfurt; Prof. Dr. Erwin Scheuch, Soziologe; Dr. Christian Schwarz-Schilling, CDU-Politiker und Unternehmer; Tilman Schulz, SDS Moderation: Gerd Kadelbach

Im Sommer 69 wurde viel über Gewalt diskutiert: Gewalt gegen Menschen, Gewalt gegen Sachen, Gewalt und Gegengewalt - ist Gewalt erlaubt, wenn sie sich gegen die Kriegspolitik der USA richtet? Oder wenn damit Ausbeutung bekämpft wird? De facto meinte Gewalt Straßenkämpfe mit der Polizei, die Besetzung von Rektoraten, Teach- ins, Sit-ins - und ähnliche Formen, Hochschul-Veranstaltungen zu sprengen. Der Terror der RAF war noch Zukunft. Die beherrschende Organisation des Protests war der SDS, der "Sozialistische Deutsche Studentenbund". Er hat die Republik damals mit Protestaktionen verunsichert - vielleicht sogar: erschüttert. Der SDS selbst sprach von "Mobilisierung". Zwei Jahre nach der Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg wollte der "Hochschulpolitische Disput" des Hessischen Rundfunks die Studentenproteste bilanzieren und den "Terror" diskutieren. Die beiden Studentenvertreter meinten damit übrigens die Staatsgewalt.

Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.